Nachhaltigkeit & Innovation

Deutsches Stromnetz ist so stabil wie nie

/ Sven Ebbing

Eines der beliebtesten Argumente von Gegnern der Energiewende in Deutschland ist, dass durch den Wechsel von Kohlekraftwerken auf erneuerbare Energiequellen die Sicherheit der Stromversorgung gefährdet sei. Die für das Stromnetz zuständige Bundesnetzagentur hat nun aber Zahlen vorgelegt, die eine ganz andere Sprache sprechen.

Gefährdet die Energiewende die Stabilität des deutschen Stromnetzes? Ganz aus der Welt geschafft werden können diese Befürchtung wohl nie. Doch neueste Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen, dass von Instabilität keine Rede sein kann – ganz im Gegenteil. "Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität,“ sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je Stromverbraucher lag im Jahr 2019 bei 12,2 Minuten. Das sind etwa 1,7 Minuten weniger als im Vorjahr und der niedrigste jemals gemessene Wert, seit die Statistik 2006 zum ersten Mal veröffentlicht wurde.

Herausforderung für die Energieversorgung

Es muss sich also niemand sich Sorgen machen, dass der Strom nicht mehr zuverlässig aus der Steckdose kommt, wenn zukünftig (hoffentlich) noch größere Anteile im Strommix aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Tatsächlich ist es aber durchaus eine Herausforderung, den erneuerbaren Strom in das Netz einzuspeisen. Es liegt beispielsweise in der Natur der Sache, dass Windstärke und Sonnenstrahlung schwanken, weshalb in Zukunft die Bedeutung von Speichertechnologien und auf erneuerbaren Quellen basierenden Kraftwerken zunehmen wird. Ein grundlegendes Risiko für die Energieversorgung sind solche Schwankungen aber ganz offensichtlich nicht.

Deutschland international Spitze

Betreiber von Energieversorgungsnetzen berichten der Bundesnetzagentur jährlich über alle in ihren Netzen aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen, die länger als drei Minuten dauern. Der jeweilige Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Versorgungsunterbrechungen. Aus allen ungeplanten Unterbrechungen, die nicht auf Ereignisse der höheren Gewalt zurückzuführen sind, ermittelt die Bundesnetzagentur die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je Stromkunde. Mit 12,2 Minuten liegt Deutschland international übrigens unter den Ländern mit der zuverlässigsten Stromversorgung überhaupt.

Quellen:
Pressemitteilung zu Stromausfällen der Bundesnetzagentur
Artikel zur Netzstabilität auf Handelsblatt.com

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