Nachhaltigkeit & Innovation

Klimaneutrale Zukunft: Bund fördert Wasserstoffinnovationen

Wasserstoff wird von vielen Fachleuten als umweltfreundliche und effiziente Energiequelle bezeichnet - auch Deutschland will in diesem Bereich möglichst schnell starten, um dadurch Industrie, Verkehr und Wärmerversorgung klimaneutral zu gestalten. Die Weichen dafür sind nun gestellt: So investiert die Bundesregierung rund 700 Millionen Euro in drei große Wasserstoff-Leitprojekte, die sich in einem Ideenwettbewerb durchgesetzt haben.

Die zentralen Ziele der deutschen Klimaschutzpolitik für dieses Jahr stehen fest: die Bundesregierung soll ihren Fokus auf die Herstellung von erneuerbaren Energien und die Finanzierung von Wasserstofftechnologien legen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert dementsprechend mit 700 Millionen Euro drei Wasserstoff-Leitprojekte, die aus dem Ideenwettbewerb „Wasserstoffrepublik Deutschland“ entstanden sind. Nach Angaben des BMBF ist dies bislang die größte Förderinitiative zum Thema Energiewende.

Die klimafreundliche Wasserstofftechnologie soll nicht nur die schädlichen Treibhausgas-Emissionen (z.B. Kohlendioxid) mindern, sondern auch Deutschland zum weltweit führenden Anbieter von Wasserstoffenergie machen.

Ergebnisse des Ideenwettbewerbes „Wasserstoffrepublik Deutschland“: Die Industrie braucht den grünen Wasserstoff um klimaneutral zu werden.

Das BMBF war im Sommer 2020 auf der Suche nach Ideen für innovative und nachhaltige Großprojekte mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Sowohl zahlreiche Großkonzerne wie Siemens, Thyssen-Krupp, RWE und Linde, als auch eine Vielzahl von Unternehmen nahmen an dem Ideenwettbewerb teil. Aus insgesamt 32 Konzepten haben sich drei Leitprojekte herausgebildet, die von einem unabhängigen Gutachtergremium bewertet wurden. Die nächsten vier Jahre soll an der Konzeption, Entwicklung sowie Umsetzung von Wasserstofftechnologien der Zukunft gearbeitet werden.

Der besondere Fokus liegt dabei auf die Herstellung von klimaneutralen bzw. grünen Wasserstoff, der durch Elektrolyse aus Wasser hergestellt wird, ohne den Einsatz von fossilen Energieträgern. Für die Elektrolyse wird daher ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien verwendet. Aus diesem Grund ist es am wirtschaftlichsten, den grünen Wasserstoff dort zu produzieren, wo ausreichend Sonnen- und Windenergie auf ungenützten Flächen zur Verfügung steht. Dem Bundesforschungsministerium zufolge bedarf es einer strategischen Partnerschaft mit Süd- und Westafrika sowie mit Australien, da die klimatischen Bedingungen in diesen Regionen für die Wasserstoff-Produktion am besten geeignet seien. In Deutschland dagegen müsste dafür dreimal so viel Leistung installiert werden. Es geht also auch darum, die optimalen Möglichkeiten des Transports und der Speicherung von Wasserstoff zu erforschen.

Wasserstoff-Leitprojekte im Überblick

Das Leitprojekt „H2Giga“ ermöglicht die Serienfertigung von effizienten und langlebigen Apparaturen (Elektrolyseur) zur Wasserstofferzeugung mittels Elektrolyse. Unter dem Begriff „Elektrolyse“ ist eine chemische Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff, unter Hinzunahme von elektrischen Strom, zu verstehen. Die verschiedenen Elektrolyseur-Typen sind für unterschiedlichste Einsatzgebiete geeignet. Daher wird die Entwicklung jeder einzelnen Technologie für ihr regionales Einsatzgebiet abgestimmt. Außerdem soll demnächst die sinnvolle Umsetzung der Produktion ausgearbeitet werden, die unter anderem Perspektiven des Recyclings und des flexiblen Betriebs berücksichtigt.

Das Leitprojekt „H2Mare“ soll Wasserstoff und Wasserstofffolgeprodukte (z.B. Methan und Methanol) durch Windenergieanlagen direkt auf hoher See produzieren. Laut BMBF seien dort die besten Bedingungen zur Erzeugung des erneuerbaren Stroms und der dortigen Herstellung des Wasserstoffs.

Das Leitprojekt „TransHyDE“ entwickelt Konzepte zum sicheren Transport von Wasserstoff über unterschiedliche Distanzen. Eine effektive Transport-Infrastruktur ist enorm wichtig, denn ohne sie ist die Wasserstoffwirtschaft nicht realisierbar. Außerdem wird Wasserstoff selten dort genutzt wo er hergestellt wird. Das Ziel dieses Leitprojektes ist daher die unterschiedlichen Transport-Technologien, zum Beispiel mit Hochdruckbehältern oder durch Gasleitungen, zu testen.

Alle drei Projekte sollen im Frühjahr diesen Jahres starten.

Quellen:
Artikel aus dem Handelsblatt
Beitrag Bundesministerium für Bildung und Forschung
Artikel der Zeit
wasserstoff-leitprojekte.de

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