Blickwinkel Nachhaltigkeit & Innovation

Tag des Waldes: Ein Waldplädoyer aus gegebenem Anlass

/ Jule Krause

4 Milliarden Hektar Wald gibt es auf der Erde. Gleichzeitig ist er der Lebensraum mit der höchsten Artenvielfalt: Rund 4300 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6700 Tierarten sind allein in den mitteleuropäischen Buchenwäldern zuhause. Wir nehmen den Tag des Waldes zum Anlass, einen genaueren Blick auf die grüne Lunge der Erde zu werfen.

Initiiert von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in den 1970er Jahren wird jährlich am 21. März besonders an den Schutz und die Bedeutung der Wälder gedacht. Anlässlich der Waldvernichtung rund um den Globus soll der Tag des Waldes dazu aufrufen, die nachhaltige Waldbewirtschaftung zu sichern. Dies hat sich auch die weltgrößte unabhängige Waldschutzorganisation PEFC zum Ziel gemacht: Ihr unabhängiges Zertifizierungssystem weist Holz und Holzprodukte als ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig aus. Zwei Drittel der deutschen Wälder sind bereits zertifiziert.

Die vielfältigen Funktionen des Waldes

Wälder prägen das Landschaftsbild und sind wahre Multitalente. Als eigenes Ökosystem bieten sie einen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten, reinigen die Luft, indem sie Kohlendioxid speichern und frischen Sauerstoff liefern, schützen den Boden durch Verwurzelung und erhöhen das Grundwasserangebot durch Speicherung und Filterung von Wasser im Waldboden. Darüber hinaus tragen sie zum Klimaschutz bei: Sie gleichen Temperaturschwankungen aus, erhöhen die Luftfeuchtigkeit und filtern Staub, Gas und radioaktive Stoffe. Davon profitieren nicht nur die dort lebenden Tiere, sondern auch wir Menschen in hohem Maße. Nebenbei liefern uns Wälder den Rohstoff Holz und gelten als Erholungsort, Platz für Ruhe, Entspannung und sportliche Aktivitäten.

Bedrohungen des Waldes durch Klimawandel, Waldbrände und Wirtschaft

Doch die Wälder dieser Erde sind in Gefahr. Die Auswirkungen des Klimawandels machen ihnen zu schaffen: Durch höhere Temperaturen im Sommer und extreme Trockenheit wird das Wachstum der Bäume und Pflanzen eingeschränkt; manche gehen auch völlig zu Grunde. Auch die Winter werden immer wärmer, sodass die Bäume später Blätter bekommen als sonst. Stürme hinterlassen in vielen Wäldern der Erde sichtbare Schäden und Schädlinge setzen dem Holz besonders zu. Des Weiteren sind Waldbrände - meist durch den Menschen verursacht - eine große Gefahrenquelle für den Lebensraum Wald. In der Folge von achtlosem Wegwerfen von Zigaretten, Verbrennung von Laub, ungesicherten Lagerfeuern oder auch absichtlichem Legen von Feuern werden weltweit immer wieder riesige Waldstücke zerstört. Auch die wirtschaftliche Nutzung kann eine Bedrohung für die Wälder sein. Stichwörter sind hier Fichtenmonokulturen, Abholzung und Pestizideinsatz.

Schutzmaßnahmen durch Verbände und Verbraucher

Der Rückgang der Wälder bleibt glücklicherweise nicht unbeachtet. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) engagiert sich durch den Kauf von Waldflächen und anschließender Auswilderung dieser. Außerdem tritt er in den Dialog mit der Politik, um Gesetzesänderungen zu erreichen. Hier konnten schon einige Erfolge erzielt werden. So hat der Verband sich beispielsweise dafür eingesetzt, dass fünf Prozent der deutschen Waldflächen bis 2020 wieder zu Urwald werden sollen. Zahlreiche andere Waldschutzprojekte von diversen Vereinen stellen den Schutz des Waldes in den Mittelpunkt ihrer Arbeit.

Doch das in nicht genug in Anbetracht der vielen Bedrohungen des Ökosystems. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, Wälder nachhaltig zu schützen. Der NABU informiert auf seiner Homepage und stellt einige Tipps für Verbraucher zusammen. Darunter: der sparsame Umgang mit Holz und Papierprodukten, die Nutzung von zertifiziertem Recyclingpapier, Waldpatenschaften und nicht zu vergessen: Informationen sammlen!

Quellen:
wissen.de
BR
waldhilfe.de

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