Politik & Wirtschaft

EU-Gipfel schläft, Fridays For Future und Ende Gelände blasen zum Weckruf

Der Klimawandel bleibt das große, alles bestimmende Thema in den Medien und der Politik. Neben dem heutigen, internationalen Protesttag von Fridays For Future finden sich wieder zahlreiche Aktivisten zusammen, um unter dem Motto „Ende Gelände“ gegen den Kohleabbau zu demonstrieren. Derweil sorgt die Politik auf EU-Ebene für neuen Frust bei Klimaschützern.

Wirklich beeindruckend, was am heutigen Tag in Aachen passiert. Unter dem Motto „Climate Justice Without Borders – United for a future” kommen insgesamt 20.000 demonstrierende Schüler, Eltern, Wissenschaftler, Lehrer und Künstler in der Stadt tief im Westen Deutschlands zusammen. Sogar ein Sonderzug für Schüler und deren Begleitung aus Basel wurde erwartet. Aachen ist wohl nicht ohne Grund ausgewählt worden. Immerhin liegt die Stadt ganz in der Nähe vom rheinischen Kohlerevier, welches in Europa zu einem der größten Klimasünder gezählt wird.

Ende Gelände in Garzweiler – Polizei warnt

Etwas konfliktreicher könnte es in eben diesem Kohlerevier – genauer bei Garzweiler – werden. Dort hat das Aktions-Bündnis „Ende Gelände“ zu energischen Protesten aufgerufen. Die Polizei hat im Vorfeld angekündigt, hart gegen Demonstrierende, die über die Stränge schlagen, vorzugehen und mahnt davor, dass sich Schülerinnen und Schüler von Fridays For Future von den radikaleren Kräften instrumentalisieren lassen. Der nahegelegene Bahnhof Viersen wurde von der Polizei auch aus Gründen der Sicherheit gesperrt. Die Organisatoren von „Ende Gelände“ sprechen von Einschüchterungsversuchen. Auch Fridays For Future sowie Parents For Future wehrten sich gegen die Aussagen der Polizei und betonten die friedliche Intention der Proteste.

Gestriger EU-Gipfel: Verpennt die Europäische Union den Klimawandel?

Dass der Protest heute und morgen lauter ausfällt, könnte eventuell an der Politik liegen, die am Donnerstagabend auf EU-Ebene wenig Anlass zur Klima-Freude gab. Auf einem EU-Gipfel wollten sich die 28 Staats- und Regierungschef auf einen Plan einigen, bis 2050 eine klimaneutrale Europäische Union zu schaffen. Um dies umzusetzen, müssen die Teilnehmenden Rahmenbedingungen einstimmig beschließen. Einige Staaten, wie beispielweise Polen und Tschechien, boykottierten jedoch die Vereinbarungen. „Warum sollten wir 31 Jahre vorher entscheiden, was 2050 passiert?“, fragte Polens Premier Andrej Babis und machte damit allzu deutlich, dass für mehr Klimaschutz in Europa noch viel getan werden muss. Heute zumindest, passenderweise am Tag des Schlafens, muss man festhalten, dass die EU den Klimawandel zu verschlafen droht.

Klimaneutralität trotz Ausstoßens klimaschädlicher Gase?

Klimaneutralität bedeutet nicht zwingend keinerlei Ausstoß klimaschädlicher Gase. Neutralität kann unter anderem dadurch geschaffen werden, wenn an anderer Stelle durch geeignete Maßnahmen (z.B. Aufforstung) CO2 insoweit eingespart wird, dass die Emissionen ausgeglichen werden.

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