Elektromobilität - 5 häufig gestellte Fragen

Auch wenn elektrisch betriebene Fahrzeuge bekanntlich zur Treibhausgasreduktion im Verkehrsbereich beitragen, zögern viele Menschen, auf ein E-Auto umzusteigen. Die meisten Gründe dafür sind finanzielle Aspekte sowie die mangelhafte Anzahl an Ladesäulen in öffentlichen Bereichen. Das Thema Elektromobilität steht daher nach wie vor im Mittelpunkt der Diskussionen und verursacht bei einigen Menschen Zweifel und Missverständnisse. Aus diesem Grund antworten wir auf fünf häufig gestellten Fragen zur Elektromobilität. 

Die Preisspanne beim Kauf eines E-Autos ist ziemlich groß, ja nach Marke und Modell. Im Durchschnitt sollte man mit Preisen von 30.000 bis 40.000 Euro rechnen. Trotz eines ver-gleichbar teuren Kaufpreises können E-Autos finanziell attraktiv sein, denn im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen sind die Unterhaltskosten in vielen Fällen niedriger. Aus ei-ner Studie des ADAC ergab sich, dass man bei einer jährlichen Fahrleistung von 30.000 Kilometern mit einem E-Auto meistens günstiger fährt. Auch von den steuerlichen Vortei-len und dem Umweltbonus kann man profitieren. So bekommt man für den Kauf eines reines E-Autos eine staatliche Förderung von bis zu 9.000 Euro, für Plug-in-Hybride 6.750 Euro. Die Höhe der Kfz-Steuer für E-Autos hängt von dem Jahr der Erstzulassung ab. Liegt der Zeitpunkt der Zulassung, beispielweise, zwischen dem 18.05.2011 und dem 31.12.2020, ist das Elektroauto 10 Jahre lang steuerfrei.

Zusätzliche Kosten verursacht die Installation von Ladekabel und Ladebox. Je nach Anbie-ter ist mit einigen tausend Euro zu rechnen. Der kostenintensivste Teil des E-Autos ist die Batterie, deren Preis zwischen 5.000 und 10.000 Euro liegt. Je nach Hersteller gilt für sie der Garantiezeitraum bis zu acht Jahren. Nach dieser Zeit ist in vielen Fällen der Aus-tausch einzelner defekter Zellmodule möglich. Bei vielen Anbietern besteht außerdem die Möglichkeit, die Batterie zu mieten.

Rund 34.000 Ladesäulen gibt es aktuell in Deutschland. Die meisten davon sind Wechsel-stromstationen mit Typ-2-Anschluss. Jedoch ist deren Bedienung sehr unterschiedlich. Manchmal braucht man eine Ladekarte zum Aufladen oder eine App, um den Stromfluss aktivieren zu können. Die Zahlungsart variiert ebenso – an manchen Ladestationen be-steht die Möglichkeit, direkt mit dem Smartphone zu bezahlen, beim Aufladen an ande-ren Stationen bekommt man die Rechnung per Post.

Ab Juli 2023 soll die Zahlung einfacher werden. Eine kürzlich von der Regierung beschlos-sene Verordnung sieht vor, dass an allen neuen, öffentlichen Stromtankstellen auch Zah-lungen mit Kredit- und Girokarten möglich sind.

Die Kosten jeder einzelnen Kilowattstunde und die Tarife sind ja nach Anbieter unter-schiedlich: Entweder wird die monatliche Grundgebühr pauschal pro Ladevorgang abge-bucht oder der Strompreis pro Stunde berechnet. Im Durchschnitt liegen die Stromkosten für Elektrofahrzeuge bei 30-40 Cent/kWh. Es wird grundsätzlich zwischen zwei Anbietern unterschieden: Regional agierende Anbieter und solche, die überregionalen Zugriff auf Ladestationen ermöglichen. Das Laden an einer eigenen Ladestation ist in der Regel güns-tiger. Auf fremde Ladeinfrastrukturen, die deutschlandweit und zum Teil im Ausland zu finden sind, wird über Roaming-Netzwerke zugegriffen. Diese sind in den meisten Fällen auch teurer. Derjenige, der die größte Reichweite mit der kürzesten Ladezeit erreicht, fährt am günstigsten. Die Ladezeit eines E-Autos ja nach Autotyp und Ladestation kann zwischen 20 Minuten und mehreren Stunden dauern.

Wallboxen sind Wandladestationen, mit denen Elektroautos oder Plug-in-Hybride aufge-laden werden können. Mithilfe von Wallboxen können Autos bequem und schnell von der Garage oder dem Carport aus betankt werden. Sie werden an den Starkstrom angeschlos-sen und sind somit deutlich schneller und sicherer als Haushaltssteckdosen. Zudem neh-men sie nur wenig Platz ein und sind auf Dauer günstiger als das Laden an öffentlichen E-Ladesäulen.

Die Reichweite der meisten E-Autos mit einem vollgeladenen Akku ist noch geringer, als die von den konventionellen Autos. Dies spürt man jedoch im Fahralttag kaum. Man soll-te nicht vergessen, dass das individuelle Fahrverhalten, Geschwindigkeit und Temperatur die Reichweite ebenso beeinflussen. Meistens beträgt die Reichweite eines E-Autos bei aufgeladenem Akku je nach Fahrzeugmodell, Fahrstrecke und Fahrverhalten von circa 200-400 Kilometer.

Elektroautos fahren leise und lokal abgasfrei. Es wird also auf Straßen kein Kohlendioxid ausgestoßen. Eine absolut emissionsfreie Mobilität ist jedoch nur dann möglich, wenn Elektrofahrzeuge mit Strom aus erneuerbaren Energien fahren. In diesem Fall kommt ihre Energiebilanz während der Nutzung ganz ohne CO2 aus. Immer mehr Stadtwerke und Ver-sorgungsunternehmen bieten die Installation der Wallboxen und Ökostromtarife an. Häu-fig sind auf deren Webseite die Strom-Tankkarten mit dem Überblick über die Ladepunkte im jeweiligen Stadtgebiet zu finden.

Für die ganzheitliche Betrachtung der Ökobilanz von E-Autos ist es auch wichtig zu wissen, wie viele Ressourcen für die Herstellung der Elektrofahrzeuge benötigt werden. Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit bedarf es für E-Autos mehr Technologiemetalle als für konventionellen Fahrzeuge. Insbesondere die Roh-stoffe wie Lithium und Kobalt sind für die Herstellung der Batterie von großer Bedeutung. Rohstoffgewinung hängt nicht nur mit den ökologischen, sondern auch mit den sozialen Belastungen zusammen. Aus diesem Grund ist die Senkung des Rohstoffbedarfs wichtig, zum Beispiel durch eine höhere Materialeffizienz und Recycling.

TIPP! 
Viele Internetportale bieten einen konkreten Kostenvergleich mit Bezug auf Fahrzeuge oder auch Tarife. Mehr über Wallboxen und Autostrom-Tarife findet man auf dem Autostrom-Rechner unseres Schwesterportals Mut zum Wechseln.

Quellen:
Broschüre des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Webseite des ADAC
PDF von Ökoinstitut e.V.