Nachhaltigkeit & Innovation

Mehr Photovoltaik! Alles rund um Balkonkraftwerke

Der Boom der Photovoltaik geht weiter. Kein Wunder, denn sie macht ihre Eigentürmer unabhängiger von den hohen Energiekosten und lässt auch Mieter eigenen Strom erzeugen. Der bisher mit vielen bürokratischen Hürden verbundene Betrieb von Mini-Solaranlagen sollte jetzt einfacher werden. In diesem Beitrag erfahren Sie wichtige Infos und Updates im Hinblick auf sogenannte Balkonkraftwerke.

Solche Balkonkraftwerke (auch als Mini-PV, Plug-in PV oder Stecker-Solargerät genannt), sind schon lange am Markt erhältlich. Sie sind mobil, lassen sich auf einem Balkon oder einer Terrasse einfach montieren oder ohne feste Installation aufstellen, was auch für Mieter sehr attraktiv ist. Man kann sie bei Bedarf abbauen und z.B. mit in die neue Wohnung nehmen. Jeder kann den selbst erzeugten Strom direkt im Haushalt nutzen, Stromkosten sparen und Klimaschutz betreiben. Die Mini-PV sind deutlich kleiner als Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und gelten daher als elektrische Haushaltsgeräte. Darüber hinaus sind sie nur für den eigenen Verbrauch geeignet, aber nicht zum Stromeinspeisen ins Netz. Balkonkraftwerke lassen sich mit einer Steckdose in der Wohnung verbinden. Haushaltsgeräte, welche an das Stromnetz angeschlossen sind und auf Standby-Modus stehen, nutzen dann vorrangig den eingespeisten Solarstrom.

Was kosten die Geräte und wie viel Strom produzieren sie?

Der Gesamtpreis für eine Mini-Solaranlage liegt bei maximal 1.200 Euro, dabei handelt es sich in der Regel um eine 600-Watt-Anlage. Bei einer 300- bis 400-Watt-Anlage mit einem Solarpanel sollte man mit 600 Euro rechnen (Stand: März 2023). Jeder sollte seinen eigenen Stromverbrauch analysieren, um festzustellen, welches Balkonkraftwerk sich am besten lohnt. Insbesondere sollte man den Energieverbrauch aller permanent laufenden Geräte wissen. Grundsätzlich hängt die Stromerzeugung davon ab, wie die PV-Anlage ausgerichtet ist und wie viele Sonnenstunden es im Jahr in der jeweiligen Region in der Regel gibt.

NEU AB 2023: Bis 2022 wurden für den Erwerb einer Mini-Solaranlage 19 % Mehrwertsteuer fällig. Seit 2023 sind die Erträge von diesen Solaranlagen steuerfrei, da sie nur für den eigenen Energieverbrauch gedacht sind. So ist laut dem Jahressteuergesetz für PV-Anlagen bis 30 kWh eine Umsatzsteuer von 0 % vorgesehen, vorausgesetzt der Händler gibt die Ersparnis weiter. Dazu ist er nämlich nicht verpflichtet.

Wie viel Strom kann man sparen?

Wichtig ist zu wissen, dass Strom sich nur sparen lässt, wenn selbst erzeugter Strom verbraucht wird. Ohne Batteriespeicher muss die entstandene Energie direkt verbraucht werden, und zwar tagsüber bei sonnigem Wetter. Die Energieeffizienz eines Balkonkraftwerkes ist höher, wenn der Stromverbrauch in die Zeit der höchsten Stromerzeugung gelegt wird. Wer tagsüber viel unterwegs ist, sollte am besten über eine Mini-PV-Anlage mit Speicher nachdenken. Je nach Lage und Wetter können Balkonkraftwerke für den Balkon ihre Stromkosten um 100 bis 200 Euro pro Jahr senken.

Muss ein Balkonkraftwerk angemeldet werden?

Balkonkraftwerke ab 600 Watt sind in der Regel meldepflichtig – sowohl bei der Bundesnetzagentur als auch beim Netzbetreiber müssen sie registriert werden. Kleinere PV-Anlagen sind von dieser Regelung ausgenommen.

Gibt es Sicherheitsstandards, auf die man achten muss?

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), die sich für den Ausbau Erneuerbarer Energien einsetzt, hat für Balkonkraftwerke den Sicherheitsstandard DGS 0001 eingeführt. In der Marktübersicht der DGS kann man prüfen, welche Anlagen diesen Standard erfüllen.

Quellen:

Finanztip

NDR

 

 

 

 

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