Verbraucherthemen Politik & Wirtschaft

Grundversorgung: Warum viele zu viel zahlen?

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen weiterhin viel zu hohe Preise – obwohl sie im Grundversorgungstarif feststecken. Dass dieser Tarif oft teurer ist als nötig, überrascht nicht: Wer nicht aktiv wechselt, kommt finanziell ins Hintertreffen. Wir zeigen, warum das so ist – und wie Sie ohne großen Aufwand zu einem besseren Tarif gelangen können.

Was steckt hinter der Grundversorgung?

Die Grundversorgung ist der gesetzliche Sicherheitsnetz-Tarif für Strom und Gas: Wer keinen Liefervertrag mit einem Anbieter abschließt oder in eine Wohnung zieht, ohne sich zu kümmern, fällt automatisch in die Grundversorgung des örtlichen Versorgers. Grundversorger müssen jederzeit beliefern, damit niemand ohne Energie dasteht. In der Praxis bedeutet das: Komfortabel – ja. Preislich oft jedoch nachteilig.

Warum viele im teuren Tarif bleiben

Eine zentrale Schwäche der Grundversorgung: Sie bietet nicht automatisch günstige Konditionen. Zwischen günstigen Sondertarifen und dem Standardtarif bei Grundversorgern klaffen teils erhebliche Preisunterschiede. Die Kosten für Haushalte im Grundversorgungstarif liegen laut aktuellen Analysen deutlich über denen vergleichbarer Alternativen – Einsparpotenziale von mehreren hundert Euro pro Jahr sind keine Seltenheit.  Hinzu kommt: Viele Haushalte wissen nicht, dass sie überhaupt in der Grundversorgung sind – oder sich einen Anbieterwechsel einfach nicht zutrauen.

Was kostet der „Bequemlichkeits“-Tarif?

Ein Beispiel: Für einen Durchschnittshaushalt mit rund 4.000 kWh jährlichem Stromverbrauch kann der Preisaufschlag durch den Verbleib im Grundversorgungstarif bis zu etwa 480 Euro jährlich betragen. Auch Marktbeobachter sprechen von Milliarden Verlusten für Verbraucherinnen und Verbraucher, weil der Wechsel unterblieben ist. Die Rechnung ist einfach: Ein paar Minuten Tarifsuche können sich somit mehrfach rechnen.

So gelingt der Wechsel – Schritt für Schritt

Der Wechsel vom Grundversorgungstarif zu einem günstigeren Anbieter ist heute unkompliziert. Zunächst gilt es zu prüfen: Bin ich aktuell im Grundversorgungstarif? Wer seine Zählernummer und den bisherigen Verbrauch kennt, kann problemlos über Vergleichsportale Tarife finden. Ein Wechsel erfordert keine technische Umrüstung, der neue Anbieter übernimmt meist die Kündigung beim bisherigen Versorger. Und: Wer sich nicht gern bindet, findet mittlerweile Tarife mit kurzen Laufzeiten oder monatlicher Kündigung. Wichtig ist: Fristen beachten und den Vertragswechsel rechtzeitig einleiten.

Fazit

Die Grundversorgung erfüllt eine wichtige Funktion – sie sichert die Energieversorgung im Alltag. Doch als dauerhafte Tariflösung ist sie meist nicht die günstigste Wahl. Wer aktiv wird, seinen Verbrauch kennt und einmal jährlich sein Angebot prüft, kann bares Geld sparen. Ein Tarifwechsel ist heute so einfach wie nie – und lohnenswert.

Quellen:
Bundesnetzagentur
RAN
Stromvermittlung​​​​​​​

 

 

Verbraucher Mindestlaufzeit und Kündigungsfrist: Was Verbraucher wissen müssen

Der Abschluss eines Strom- oder Gasvertrags ist für viele Haushalte eine Routineangelegenheit. Doch…

Umweltschutz Weltwassertag 2025: Erhalt der Gletscher

Am 22. März 2025 rückt der Weltwassertag ganz im Zeichen des „Glacier Preservation“ in den…

Umfrage Besucherumfrage von unserem Energieexperten in der Speicherstadt

Am 10. September, dem Tag des offenen Denkmals, wurde die Speicherstadt Hamburg zum Schauplatz einer…