Blickwinkel

Hitze in Deutschland und Schnee in Colorado. Oder: Schweiß und Schneeweiß

Schwitzen Sie jetzt gerade? Sie dürfen es ruhig zugeben. Wirklich. Bei den Temperaturen und knallwarmen Aussichten aktuell wäre es auch kein Wunder. Und seien wir doch mal ehrlich: Wir sind hier unter uns. Auch ich gebe es gern zu. Ich transpiriere in diesen Tagen mehr als sonst. Ein ehrlicher Kommentar – mit Neid und Pragmatismus.

Als Blogger über Hitze schreiben? Mein Gott, das machen sowieso schon alle. Es braucht nicht noch eine Schwitz-Schrift im leidgeplagten Mainstream-Gemurmel. Also suche ich als erstes in der Google-Suche emotionslos und montagsleer nach einem Wetterphänomen, nach dem man sich derzeit sehnt: Der Schnee. Der wohlig-kühlende Freund aus dem gefühlt ewig entfernten Winter. Winzig kleine, zu kühlende Kristalle geformte Wassertropfen, die sich sanft auf alles niederlegen. Dazu eine leichte Brise. Ach, wie schön dieses Wort allein ist. Brise. Genauso wie Niesel oder Reif. Wörter im Kopf, die eine winzige Kühlung auslösen.

Colorado ganz in weiß – Schnee ohne Ende

Aber ich schwitze, nein, ich schweife ab. Denn in den Google-Ergebnissen findet sich Erstaunliches. In Colorado (USA) hat es doch tatsächlich geschneit. Nicht zu knapp sogar. Stellenweise fielen am Wochenende stolze 60 (!) Zentimeter Neuschnee. Jetzt kann man entgegnen, dass es dort vielleicht normal sei. Ist es wohl nicht. Warum sonst sollten deutsche Medien über den plötzlichen, November-esken Wintereinbruch schreiben? Also gibt es eine völlige Berechtigung, ungeniert Neid und Missgunst über den großen, kühlen Atlantik zu schicken, während man sehnsüchtig auf die Bilder mit den weißen Wipfeln der schneebedeckten Nadelbäume blickt. Wie frisch es da wohl gerade sein muss. Man könnte sich einfach mit kurzen Sachen auf den Boden legen und einen Schneeengel zaubern. Frieren wäre gerade kein großes Problem.

Bei Hitze bewegungspragmatisch und schlecht-wetter-voyeuristisch

Ob so ein Engel auch mit Schweiß möglich wäre? Wir werden es wohl nie erfahren. Aber es gibt zwei Ratschläge an alle Hitze-Hater – mich eingeschlossen –, die dieser Beitrag noch parat hält. Zunächst sollte Bewegung auf ein geringes und gesundes Maß runtergefahren werden. Lassen Sie in den nächsten Tagen Minimalismus und Pragmatismus die Oberhand gewinnen. Also: Was wärmt, wird vermieden. Was kühlt, gönnt man sich. Wer sich plötzlich zu viel bewegt, kann nicht ganz normal sein und darf argwöhnisch beglotzt werden. Weiterer Rat: Suchen Sie im Internet nach schneebedeckten Landschaften. Nach meteorologischen Grafiken aus Zeiten, wo die Temperaturen andere waren. Nach Regenbildern. Das Internet ist voll davon. Nutzen Sie es! Werden Sie Schlecht-Wetter-Voyeurist.

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