Politik & Wirtschaft

COP25 in Madrid: Und der Klimawandel geht weiter

Alle Jahre wieder – so heißt es im bekannten Weihnachtslied – kommt das Christuskind. Beinahe ebenso zuverlässig jährt sich die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen. Zum 25ten Mal kommt die Welt auf der sogenannten Conference of the Parties (COP) zusammen. Ein kleines Jubiläum also. Zu feiern gibt es trotzdem nichts. Die Welt schwitzt weiter.

Eigentlich sollte das diesjährige Klima-Treffen in der Hauptstadt Chiles stattfinden. Aufgrund der derzeitigen sozialen Unruhen vor Ort wurde die Veranstaltung nach Madrid verlegt, wenngleich Chile weiterhin die Koordination der Veranstaltung übernimmt. Zentral für das Gelingen der jährlichen Treffen sind die Ziele, die die Staaten 2015 in Paris festlegten. Die Welt soll sich nicht mehr als 1,5 bzw. deutlich unter 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmen. Dass dabei dringender Handlungsbedarf besteht, zeigen aktuelle Meldungen, nach denen die Jahre 2010 bis 2019 das heißeste Jahrzehnt seit Wetteraufzeichnung waren. 

Wie so oft bei der COP: USA, China & Co müssen mitmachen

Die Konferenzteilnehmer sind also gefordert und müssen liefern. Das wird schwer genug. Zunächst geht es beim Klimatreffen darum, die neuen Vorhaben bis 2030 und erste langfristige Ziele für 2050 zu definieren. Klar und simpel formuliert: In knapp 30 Jahren sollte man so gut wie klimaneutral zu sein. Zu den langfristigen Zielen sollen die Länder alle fünf Jahre Rechenschaftsberichte ablegen. Das Problem ist, dass sich Länder wie China oder die USA, also die Big Player, wenn es um CO2-Emissionen geht, äußerst zurückhaltend zeigen.

Deutschland kann immerhin das Klimapaket vorlegen. Auch wenn etliche Klimaforscher das Paket bereits als zu mutlos und unzureichend abgekanzelt haben, ist es etwas, was man international vorzeigen kann. Andere Länder sind diesbezüglich deutlich zurückhaltender. Eine Klimakonferenz kann nur als Erfolg gewertet werden, wenn auch die größten Klimasünder, wie etwa China, die USA oder Indien – sich zu nationalen Regelungen verpflichten.

Klimawandel: Widerstand gegen Klimapolitik wächst

Dass das nicht einfach ist, zeigt eine aktuelle Skepsis gegen „zu viel“ oder zu energischer Klimapolitik. Anders als in Deutschland, wo die „Fridays for Future“-Bewegung einen großen Anteil daran haben dürfte, dass der Klimawandel prominent behandelt wird, gibt es diese Entwicklung in vielen Ländern kaum. In Ländern wie Brasilien oder den USA wächst sogar der Widerstand.

Beim Klimagipfel geht es – wie so oft – auch ums Geld. Vor allem darüber, wie der globale Handel mit sogenannten Emissionsgutschriften funktionieren soll, wird hart gerungen werden. Außerdem stehen die finanziellen Hilfeleistungen zur Debatte, die Länder erhalten sollen, die unter den Folgen des Klimawandels besonders zu leiden haben. Diese Länder trifft der Klimawandel hart, da sie für verschiedene notwendige Schutzmaßnahmen keine Mittel haben, die aber Jahr für Jahr nötiger werden. Die Ungerechtigkeit wird dadurch befeuert, dass diese Länder zumeist nicht zu den Klimasündern gehören.

Kann die COP25 Veränderungen beim Klimawandel bringen?

Kommt am Ende bei der COP25 etwas bei rum? Vermutlich nicht. Es wird hier und da Vereinbarungen geben, die als „wichtige Schritte gegen die Klimaerwärmung“ gefeiert werden. Solange allerdings die großen CO2-Nationen ihre Emissionen nicht radikal einsparen, können die Klimaziele kaum erreicht werden. Die Welt erwärmt sich weiter, Katastrophen werden wahrscheinlicher, mehr Menschen leiden. Aber es wird nächstes Jahr die COP26 geben, 2021 dann die COP27 und so weiter. Wenigstens eine Konstante in der sich ändernden, aufwärmenden Welt.

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