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Die Gewinner des Bundespreises ecodesign sind Regenwürmer

Die geschmückten Straßen und Vorgärten sowie der verlockende Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln machen schnell klar: Es ist Vorweihnachtszeit! Allerdings zeigt sich diese Zeit des Jahres nicht unbedingt von ihrer nachhaltigen Seite. Gefällte Weihnachtsbäume in Wohnzimmern, volle Innenstädte und Geschäfte, Paketdienste laufen auf Volllast. Damit der Öko-Gedanke dennoch nicht zu kurz kommt präsentieren wir mit jeder angezündeten Adventskerze eine nachhaltige und spannende Idee.

Am 25. November wurden in Berlin verschiedene spannende und nachhaltige Ideen und Produkte mit dem Bundespreis ecodesign prämiert. Eine etwas ungewöhnliche Idee bietet das Unternehmen WormUp an, welches Regenwürmer für den eigenen Haushalt anbietet. Keine Sorge: Sie sind nicht zum Essen gedacht.

Jeder von uns kennt Regenwürmer. Die kleinen, eher glitschigen Lebewesen, die wir aus unseren Gärten kennen. Und die, die einen Garten besitzen, wissen um die Bedeutung der Regenwürmer. Sie spielen für die Bodenfruchtbarkeit eine wichtige Rolle. Durch ihre Gänge wird der Boden aufgelockert, wodurch Luft und Wasser besser durch die Erdschicht dringen können, was wiederum der Wurzelbildung der Pflanzenwelt viele Vorteile bietet. Außerdem sind Regenwürmer für die Bereitstellung von Nährstoffen von großer Bedeutung. Wurmkot ist vielleicht kein Gesprächsthema für ein erstes Date, für unsere Böden ist er allerdings ein wichtiger Baustein.

Es gibt nicht wenige Menschen, die die Tierchen nicht anfassen würden und froh sind, dass die Lebenswelten von Wurm und Mensch getrennt sind. Für diese Personen könnte die geniale Idee des Schweizer Start-Ups WormUp Gmbh etwas gewöhnungsbedürftig sein, denn sie bringen die Würmer in die eigenen vier Wände. Ihre Idee: Durch Regenwürmer kann Kompost in der heimischen Küche entstehen.

Regenwürmer: Essen, was andere wegwerfen

In einem zylindrigen Behälter, der nicht viel größer als ein üblicher Eimer ist, befinden sich zwischen 800 und 1000 Würmer, die die eigenen Bioabfälle in Humus bzw. Dünger umwandeln. Das Ganze soll – nach eigenen Angaben – völlig geruchsfrei vonstattengehen, da es meist die Mikroorganismen sind, die für Gerüche sorgen, und Regenwürmer diese zum Fressen gern haben. Ansonsten machen sie sich über fast alles her, was die Küche so anbietet. Egal ob Gemüse, Kaffeesätze oder stärkehaltige Sachen wie Brot, Reis und Pasta – die Würmer sind nur selten wählerisch.

Wie man mit den kleinen Lebewesen umgehen bzw. was man beachten muss und wie man am Ende den Wurm-Humus für die eigenen Pflanzen nutzt, wird auf der Website des Start-Ups ausführlich beschrieben. Außerdem bietet das Unternehmen Lösungen für den eigenen Garten an.

Bundespreis ecodesign kürt viele originelle und nachhaltige Ideen

Das Start-Up wurde nun neben einigen weiteren tollen Ideen mit dem Bundespreis ecodesign ausgezeichnet. Eine Jury beurteilt dabei nicht nur äußerliche Aspekte, sondern auch den ökologischen Hintergrund der Idee. Ob Taschen aus Bananenfaser oder Flüssigseife, die in fester Seife „verpackt“ ist – es lohnt sich die verschiedenen Gewinner und Nominierten anzuschauen. Der Bundespreis wird seit 2012 vom Bundesumweltministerium sowie dem Umweltbundesamt vergeben. Er wird in den Kategorien Produkte, Dienstleistungen, Konzepte und Nachwuchs ausgezeichnet.

Weitere Quellen:
Webseite von Wormup
Webseite vom Bundespreis Ecodesign

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