Verbraucherthemen

Home Smart Home – Trend mit Potenzial und Risiken

Die Zukunft bringt die Digitalisierung in unsere Wohnungen. Man wird zwar auch weiterhin die Möglichkeiten haben, völlig „analog“ durch das eigene Zuhause zu gehen. Wer jedoch gerne „smart“ leben möchte, findet immer neue Entwicklungen.

In einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks wirkt das smarte Leben surreal. Ein Mann hält seinen Schlüsselanhänger vor die Eingangstür seines Hauses und die Tür öffnet sich. Soweit so praktisch. Am Schlüsselbund erkennt das Haus zusätzlich, welche Person eintritt und begrüßt dann mit einer Computerstimme den Ankömmling, begleitet von zusätzlichen Informationen, wie beispielsweise über das aktuelle Wetter und wie die Ergebnisse in der Bundesliga sind. Ganz so, wie man es vorher eingestellt hat. Zusätzlich gehen Lichter automatisch an, die über Bewegungssensoren aktiviert werden. Wer braucht schon einen Hund, der einen zu Hause freudig erwartet, das macht das Haus bereits selbst.

Fast alles kann heute miteinander vernetzt werden. Sobald man Kochen möchte, verändern die Lampen Intensität und Farbe, um sich den Bedürfnissen bei der Zubereitung oder später beim Essen anzupassen. Zwischendrin kann sich die Waschmaschine per Stimme melden, um mitzuteilen, dass die Wäsche fertig ist. Nur das Aufhängen der Selbigen – wer hätte es gedacht – muss noch manuell vonstattengehen.

Praktisch ist zweifellos, dass man über eine Handy-App sämtliche Geräte steuern und Informationen einholen kann. Smarte (Mehrfach-)Steckdosen, Lampen mit verschiedenen Farbmöglichkeiten, Jalousien usw. – alles lässt sich mittels App steuern. Die Möglichkeiten scheinen dabei unbegrenzt zu sein. Zunehmend spielen dabei die sogenannten Smart Speaker eine Rolle. Die Lautsprecher können Befehle entgegen nehmen und machen in Einzelfällen selbst die Bedienung eines Touch-Displays überflüssig.

Heizen und Sparen: Smart Home eröffnet neue Möglichkeiten

Besonders für das Heizen bzw. Sparen von Energie kann ein vernetztes Haus Vorteile bieten. Wenn niemand zu Hause ist, können die meisten Elektrogeräte und Lampen ausgeschaltet werden. Wer es vergisst, hat kein Problem. Wird die Tür von außen verriegelt, schaltet sich im Haus alles vorher Einprogrammierte aus. Auch bei Fenstern oder Türen kann erkannt werden, ob sie geschlossen sind.

Eine Forschergruppe hat die Einsparmöglichkeiten von Smart Home in 40 Haushalten überprüft und kam zu dem Ergebnis, dass selbst bei unterschiedlichen Lebensstilen zwischen 10 und 25 Prozent eingespart worden sind. Besonders beim Heizen gibt es ein enormes Einsparpotenzial. Dabei benötigt man oftmals nur zeitgestützte Thermostate. So können Sensoren beispielsweise feststellen, ob man die Fenster aufreißt. Dann wird ein Signal an die Heizung gesendet, dass in diesem Moment nicht geheizt zu werden braucht.

Natürlich kann auch der Stromverbrauch gesteuert werden. Mit Hilfe von smarten Steckdosen kann nicht nur kontrolliert werden, wie viel einzelne Elektrogeräte auch im Stand-By-Modus verbrauchen, sie können auch bequem über das WLAN  Geräte an- und wieder ausschalten. Neben den smarten Steckdosen, können auch smarte Lampen in ihrer Helligkeit gesteuert werden. Nicht immer braucht es die volle Leuchtkraft, also kann auch hier weiter Energie gespart werden, wenn smart gedimmt wird.

Die Liste der Möglichkeiten könnte durchaus länger sein. Es zeigt sich aber: Smarte Geräte können etwas dazu beitragen, dass Haushalte effizienter mit Energie umgehen können. Für die Anschaffung neuerer smarter Gegenstände und Produkte müssen zwar durchaus einige hundert Euro eingeplant werden, über mehrere Jahre hinweg kann es sich für den einen oder anderen Haushalt durchaus lohnen.

Gestiegene Sicherheit durch Smart Home

Sicherlich, wenn jemand einbricht, wird auch ein smartes System das nicht verhindern können. Wie im schon erwähnten Beitrag des BR wird vielleicht dem Einbrecher keine Computerstimme personalisierte Informationen zukommen lassen, allerdings können Kameras auf Bewegungen reagieren und Diebe filmen und eventuell überführen. Außerdem können Besitzer von smarten Wohnungen vom Strand aus Geräte und Jalousien bedienen, um Dieben zu suggerieren, dass jemand anwesend sein könnte.

Auch Rauchmelder können mit dem Internet vernetzt sein. Zwar würden sie, wie im Fall der Diebe, Schlimmeres nicht mehr verhindern, allerdings lassen sich Informationen vom Rauchmelder ans Handy übermitteln. Der Besitzer kann dann Nachbarn oder Bekannte anrufen, damit diese der Meldung nachgehen oder im schlimmsten Fall die Feuerwehr direkt anrufen.

Gibt es auch Nachteile in der Welt von Smart Home?

Natürlich kann die gesamte Technik auch Nachteile bringen. Da die allermeisten Geräte über das WLAN-Netz miteinander verbunden sind, bieten sie Hackern Tür und Tor, um die Kontrolle über das eigene Heim zu übernehmen. Daher ist es besonders wichtig, sichere Passwörter zu hinterlegen. Studien haben bereits gezeigt, die das meisten Smart-Home-Geräte keinerlei großes Interesse am Verbraucherschutz haben. Entweder war die Verschlüsselung mangelhaft, überflüssige Daten wurden gesammelt oder allzu simple Passwörter werden von den Geräten akzeptiert. Jede Person, die Smart Home auch von unterwegs aus nutzen möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass das Haus angreifbar wird.

Was besonders den Datenschützern Sorge bereitet, sind Smart-Speaker wie Amazons Alexa oder Googles Home, die per Spracheingabe funktionieren und dabei Gespräche aufzeichnen können. Die Geräte hören zwar besonders bei direkter Ansprache hin, wenn man zum Beispiel ihren Namen voranstellt, allerdings können sie auch weitere Satzfetzen aufnehmen. Die Begründung der Unternehmen ist, dass sich durch ein besseres Hinhören der Geräte auch die Sprachbedienung verbessert. Das mag durchaus so stimmen, allerdings bringt es ein mulmiges Gefühl, wenn man weiß, dass da ständig jemand mithören könnte. Immerhin: Bei gängigen Geräten kann per Knopfdruck das Zuhören unterbunden werden.

Weitere Quellen:
Artikel von Techbook zur Sicherheit bei Smart Home Produkten
Artikel von Werben & Verkaufen zu Smart Home
Webseite Homeandsmart.de​​​​​​​

Energieservice 243 Versorger sichern sich das "TOP-Lokalversorger"-Siegel 2024

Die jährliche Verleihung des "TOP-Lokalversorger"-Siegels ist in der deutschen Energiewirtschaft…

Energiepreise Änderungen 2024: Neue Regelungen im Überblick

Das Jahr 2024 hält für Verbraucher einige bedeutende Veränderungen bereit. Im Mittelpunkt stehen das…

Energiewende Regionalstrom: Lokale Energie für nachhaltige Versorgung

Die Energiebranche befindet sich im Wandel, und ein bedeutender Akteur rückt dabei zunehmend ins…

Energiewende Das Gebäude-Energie-Gesetz: Neue Regelungen ab 2024

Deutschland hat sich Ziele gesetzt, um den Klimawandel einzudämmen und den Energieverbrauch zu…

Heizkosten sparen leicht gemacht