Verbraucherthemen

Tipps & Tricks für einen plastikfreieren Alltag

Plastik ist ein drängendes Thema in der heutigen Zeit, da die produzierte Menge in die Höhe schießt und vieles davon in die Umwelt gelangt. Dabei sind nicht nur Politik und Unternehmen gefragt, auch wir Verbraucher können dafür etwas tun. Ein kleiner Ratgeber für einen plastikfrei(er)en Alltag.

Wo man nur hinschaut finden sich Kunststoffe. Ob beim Einkauf, im Badezimmer oder im Auto. Selbst die Tastatur und der Monitor, mit denen dieser Ratgeber geschrieben wird, bestehen aus Kunststoff. Bei einigen Dingen ist es schwierig, komplett ohne auszukommen. Allerdings gibt es einige Möglichkeiten den Plastikverbrauch zu verringern, vor allem wenn es um den einmaligen Nutzen geht.

Plastik-Tatort Nr. 1: Supermarkt

Bevor etwas in die eigenen vier Wände gelangt, muss es selbstverständlich erst gekauft werden. Daher sollte bereits hier auf Plastikfreiheit geachtet werden. Der erste Tipp ist nicht neu, aber kann nicht oft genug wiederholt werden. Ob in der Handtasche, im Auto oder Rucksack, deponieren Sie an verschiedenen Orten (plastikfreie) Taschen, Jutebeutel und Co um bei einem vielleicht spontanen Einkauf nicht auf Plastiktüten zurückgreifen zu müssen. Übrigens: Papier-Tüten sind in ihrer Produktion nicht unbedingt besser.

Im Supermarkt ist dann bereits der erste Bereich ein Knackpunkt. Obst und Gemüse ist oftmals in Plastik gefangen. Wenn man von der unsäglichen Diskussion absehen mag, ob Bio-Gemüse eingepackt gehört oder nicht, ist es schlicht ärgerlich, wenn man auf Umwelt achten will, aber Plastik-Verpacktes kaufen muss. Wer Bio-Produkte möchte, sollte sich daher in Bioläden umschauen. Ansonsten schauen Sie, ob im normalen Supermarkt Obst und Gemüse auch einzeln vorrätig ist. Aber: Lassen Sie die im Supermarkt vorhandenen Plastiktüten weg! Wenn Sie einen Wochenmarkt in der Nähe haben, besuchen Sie diesen. Dort sind die Produkte darüber hinaus oftmals regional.

Weiter im Supermarkt finden sich bei so gut wie fast allen Produkten Anteile von Plastik. Hier und da lässt sich allerdings etwas tun. Sie können zum Beispiel Brot besser in einer Bäckerei kaufen. An der Wurst- und Käsetheke ist es möglich – wenn auch etwas unorthodox – eigene, mitgebrachte Behältnisse zu verwenden.

In der Getränkeabteilung sollte man auf Glas- und/oder Mehrwegplastikflaschen achten. Glasflaschen sind naturgemäß plastikfrei, was dem Sinn dieses Artikels entspricht, allerdings ist die Klimabilanz von Glasflachen aufgrund ihres Transportgewichts nicht besonders gut. Wenn es um Wasser geht, sollte man sowieso auf das heimische Wasser aus dem Hahn setzen.

Plastik-Tatort Nr. 2: Badezimmer

Auch in der Kosmetikabteilung kann auf Plastik verzichten werden. Allerdings ist es oftmals schwierig, plastikfreie Alternativen zu finden. Zumindest bekommt man diesen Eindruck, wenn man durch die Reihen gängiger Drogeriemärkte flaniert. Die allermeisten Gels, Cremes und Lotionen sind in Plastik eingepackt. Immerhin kann man mit der App CodeCheck darauf achten, dass in diesen Produkten nicht noch Mikroplastik verwendet worden ist.

Für das Händewaschen gilt noch: das schlichte Stück Seife kommt immer noch ohne Plastik aus. Auch zum Duschen oder für die Haare gibt es Shampoo und Co in Seifen-Format. Im hiesigen Drogeriemarkt findet man solche Produkte seltener. In urbaneren Gebieten gibt es allerdings Läden, die diese sogenannten Zero-Waste-Produkte verkaufen. Abhilfe schaffen ebenfalls Online-Portale, Biomärkte oder Reformhäuser. Oftmals kann man diese Läden bezüglich der Verfügbarkeit vorher anfragen.

Faszinierend geht es weiter: Auch Zahnpasta oder Reinigungsmittel können in fester Konsistenz gekauft werden. Zahnbürsten und Klobürsten gibt es mittlerweile aus nachhaltigen Rohstoffen, wie z.B. Bambus. Die altbewährten Q-tips können ebenfalls mit einer Langzeitvariante ausgetauscht werden.

Leider haben diese Alternativen neben der Beschaffbarkeit ein großes Problem: Sie sind in der Regel teurer. Sicherlich ist Käufern dieser Produkte die Umwelt lieber als ein paar Euro mehr in der Brieftasche, dennoch schmerzen die Preise. Ratsam ist es also hier und da ein paar Produkte mit Zero-Waste-Produkte ersetzen und diese mal auszuprobieren. Jedes plastikfreie Produkt ist ein Plus für die Umwelt.

Weitere Plastik-Tatorte: Reifen und Kleidung

Große Teile des Plastikmüllbergs im Atlantik gehen auf zwei weitere Verursacher zurück: Kleidung und Reifen. Auto-Reifen verlieren über ihre Lebensdauer hinweg ihr Profil, was unweigerlich in die Umwelt kommt. Hier gibt es schlicht keine wirkliche Alternativen als ab und an – falls möglich – das Auto stehen zu lassen.

Kleidung hingegen besteht zu großen Teilen mittlerweile ebenfalls aus Kunststoffen, die zum Beispiel bei Waschvorgängen kleine Partikel in das Abwasser geben. Kläranlagen kommen bei der Filterung an ihre Grenzen. Am Ende gelangen diese Partikel in die Flüsse und Seen. Die Alternativen sind Naturfasern wie (Baum-)Wolle, Seide, Hanf und Leinen. Sicherlich gibt es Kleidungsstücke, beispielsweise eine Regenjacke, die man sich damit nur schwerlich vorstellen kann. Beim Kauf neuer Kleidungsstücke kann aber dennoch auf einen geringeren Plastikanteil geachtet werden.

Wenn es um Produkte, Taschen und Behältnisse aus Plastik geht, gilt immer eine Regel: Nutzen Sie sie mehrfach. Bei der Tastatur und dem Monitor ist es selbstverständlich, bei Verpackungen und Tüten aus Plastik ist es wiederum etwas anderes. Diese sind nur für den einmaligen Verbrauch gedacht und werden danach zumeist verbrannt. Die Vorstellung, dass eine Verpackung nur für einen Zweck hergestellt worden ist und danach erneut Plastik produziert werden muss, macht das ganze Dilemma anschaulicher, oder anders gesagt: plastischer.

Weitere Quellen:
Bericht des Deutschlandfunk zu Papiertütenproduktion
Greenpeace-Artikel zu Palstik und Kleidung
 

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