Aus originell mach‘ erfolgreich: Drei spannende Energie-Start-Ups
Das schwedische Start-Up Watty hat sich eines Problems angenommen, das jeder kennt. Es lässt sich am besten mit der Frage „Habe ich etwa den Herd angelassen?“ umschreiben. Wer unterwegs ist und darüber nachdenkt, ob er vor dem Verlassen der Wohnung wirklich alle elektronischen Geräte ausgeschaltet hat, wird schnell nervös. Die Macher von Watty aus Stockholm haben nun eine App entwickelt, die anzeigt, welche elektronischen Geräte in den eigenen vier Wänden gegenwärtig in Betrieb sind. Die nötigen Informationen liefert die sogenannte „Watty box“: Das ist ein Sensor, der mit dem Sicherungskasten verbunden wird und gleichzeitig Zugang zum Internet hat. Die Informationen aus dem Sicherungskasten können somit in Echtzeit über die Handy-App abgerufen werden, egal an welchem Ort. Die Anwendung warnt Nutzer auch, wenn beispielsweise der Ofen zu überhitzen droht und man schleunigst den Heimweg antreten sollte.
Die Watty-App erlaubt es aber nicht nur, seine Nervosität über möglicherweise eingeschaltete Geräte mit einem Blick auf das Display zu beruhigen. Es regt auch zur effizienten Nutzung von Energie an: Die Anwendung zeichnet mithilfe der Verbindungsbox nämlich auch den eigenen Energieverbrauch auf und stellt ihn auf dem Smartphone grafisch anschaulich dar. Dabei kann man sich den Verbrauch sogar nach einzelnen Geräten aufschlüsseln lassen und deren Nutzung über einen längeren Zeitlauf vergleichen. Richtig genutzt kann die Watty-App also für eine kostengünstigere und nachhaltigere Energienutzung in der eigenen Wohnung sensibilisieren.
Start-Up fördert das Kochen mit der Sonne
Die Solarkocher des Start-Ups GoSun belasten die Stromrechnung überhaupt nicht. Das Unternehmen aus den USA entwickelt nachhaltige Lösungen für die Zubereitung von Essen. Mit ihren Solarkochern haben die Entwickler einen echten Erfolg gelandet, auch in kommerzieller Hinsicht. Mehr als um große Erlöse geht es GoSun laut eigenen Angaben aber langfristig darum, dass weniger Menschen weltweit auf offenem Feuer kochen müssen. Diese immer noch weit verbreitete Art der Essenszubereitung ist wegen seines Rohstoffverbrauchs und des CO2-Ausstoßes nicht nur klimaschädlich, sondern für Menschen auch hochgradig ungesund.
Die Solarkocher nutzen die Kraft der Sonne, um Essen bei bis zu 280 Grad Celsius zu kochen, backen oder auch zu braten. Je nach Variante – vom tragbaren Kocher bis hin zum größeren Grill – kann mit den Solarkochern Essen für bis zu acht Personen zubereitet werden. Selbst bei bewölktem Himmel und im Schnee schaffen es die Geräte, genug Hitze für die Zubereitung zum Kochen zu erzeugen. Möglich macht das eine patentierte Technologie: Ein Reflektoren-Schirm fängt die Sonnenstrahlen ein und bündelt sie in verschiedenen Winkeln auf eine Vakuum-Röhre, in der das Essen gart. Die Röhre besteht aus zwei Schichten hitzebeständigem Borosilikatglas. Innen ist sie mit Aluminiumnitrid, rostfreiem Stahl und Kupfer ausgekleidet, wodurch die Hitze absorbiert und das Gefäß mit den Zutaten erhitzt wird. Auch Heißgetränke wie Tee können so zubereitet werden. Wer in der Küche wenig kreativ ist, kann auf spezielle Kochbücher oder eigens für den Solarkocher kreierte Rezepte inklusive Videoanleitung zurückgreifen.
Alles in einer Säule - Start-Up für die Stadt von Morgen
Auf einer anderen Ebene setzt das Start-Up Totem aus den USA an. Dessen Gründer Brian Lakamp verkündete bei der Präsentation der Totem-Plattform: „Wir bauen an der Technologie für die Städte von morgen“. Die Plattform ist eine aufwändig designte High-Tech-Säule, die wie eine futuristische Straßenlaterne aussieht. Sie verbindet Solarenergie und Batteriespeicher, drahtloses Internet und das 4G-Mobilfunknetz sowie Ladestellen für Elektroautos und intelligente Beleuchtung miteinander. Die einzelnen Komponenten der Plattform sind technisch weit entwickelt. Beispielsweise kann die erzeugte Solarenergie unabhängig von der gegenwärtigen Aufnahmekapazität des Stromnetzes gespeichert werden. Potentiell können die Säulen, die zuerst in den USA aufgestellt werden, auch als Anschlussstelle für das Internet der Dinge fungieren, etwa für intelligente Stromzähler.
Die Totem-Säulen sollen in Wohngebieten oder auf Firmengeländen stehen. Sie benötigen dabei wenig Platz und können deshalb fast überall errichtet werden. Die Macher wollen erreichen, dass die Energieinfrastruktur, die sich sonst oft in Hinterhöfen oder auf Dächern verbirgt, in das Blickfeld und das Bewusstsein der Menschen rückt. Verantwortlichen in der Stadtverwaltung soll zudem demonstriert werden, dass sich Konzepte für Smart Cities auch ohne große Umwälzungen verwirklichen lassen – beispielsweise in Form einer Alleskönner-Straßenlaterne an der Straßenecke.
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