Neue Batterie für E-Autos mit 5 Minuten Ladezeit
Elektroautos werden auch in Deutschland immer beliebter. 2020 haben die Hersteller gleich vier Mal mehr PKW mit Elektroantrieb verkauft als im Vorjahr, sodass fast jeder siebte Neuwagen zumindest teilweise batteriebetrieben fuhr. Das ist grundsätzlich eine gute Nachricht, weil in der Elektromobilität einer der zentralen Bausteine der Verkehrswende zugunsten des Klimaschutzes liegt. Wahrscheinlich wären die Verkaufszahlen hierzulande und andernorts sogar schon weit höher, wenn viele Autofahrer nicht besorgt wären, aufgrund mangelnder Reichweite des Elektromotors auf halber Strecke liegen zu bleiben. Gleichsam befürchtet manch einer, schon nach kurzer Zeit wieder eine der noch viel zu wenigen Ladestationen zu suchen und dort zwischen einer halben und mehreren Stunden warten zu müssen, bis die Batterie wieder voll ist.
Fünf Minuten für 150 Kilometer
Die Sorgen der Autofahrer könnten sich in nicht allzu ferner Zukunft in Luft auflösen. Das israelische Technologieunternehmen StoreDot hat vor wenigen Tagen eine Batterie vorgestellt, die sich in nur fünf Minuten vollständig aufladen lässt. Von null auf 100 Prozent in nur fünf Minuten – so lange dauert auch ein herkömmlicher Tankvorgang beim Diesel oder Benziner. Ein wichtiges Argument für kraftstoffbetriebene PKW wäre somit hinfällig.
Allerdings ist die Ladesäulen-Infrastruktur nicht nur in Deutschland noch deutlich lückenhafter als das Tankstellennetz. Außerdem benötigt die Schnellladebatterie von StoreDot, die in China produziert wird, deutlich leistungsfähigere Ladepunkte als die derzeit üblichen. Dennoch hofft StoreDot, dass seine Batterien 2025 in Serie gehen können. Fünf Minuten Ladezeit sollen dann für eine Reichweite von mehr als 150 Kilometer genügen.
Unterstützung von Großkonzernen
Das israelische Unternehmen hat seine schnell aufladbare Lithium-Ionen-Batterie schon in Smartphones, Drohnen und E-Rollern erprobt und fasst jetzt auch E-Autos ins Auge. Die nun vorgestellte Batterie verwendet halbleitende Nanopartikel anstelle von Graphit in der Anode. Dadurch wird das Problem gelöst, dass Graphit sich nicht zum Schnellladen eignet, weil die Batterie dabei einen Kurzschluss erleiden würde. Das Problem an den Nanopartikeln ist allerdings ihr Preis, weshalb StoreDot plant, sie durch billigeres Silicium zu ersetzen. Finanzielle Unterstützung erhält das Unternehmen dabei unter anderem von den Großkonzernen Daimler, BP und Samsung.
Vermutlich werden Schnellladebatterien – ob mit fünf, zehn oder 15 Minuten Ladezeit ist dabei zweitrangig – zunächst einmal eine Nische bedienen, ehe sie zum Standard im E-Auto werden. Aber Entwicklungen wie die von StoreDot zeigen schon jetzt, dass die Elektromobilität dank des technologischen Fortschritts wohl in wenigen Jahren auf der Überholspur sein wird. Neben der Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik ist dies auch in anderen Bereichen spürbar. So bieten immer mehr Baumärkte, Handels- und Restaurantketten Ladesäulen auf ihren Parkplätzen. Außerdem hat eine wachsende Zahl von Stromanbieter eigene Autostromtarife im Angebot.
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